Die ersten zehn Jahre zahlt ein zugewanderter europäischer Rentner in Portugal keine Steuern. Diese Maßnahme hilft nicht gerade, die Überalterung der portugiesischen Gesellschaft zu bekämpfen, spült aber reichlich Geld in die Kassen, da die Zuwanderer ihre Rente eben zukünftig in Portugal ausgeben.
Wie sieht die Bezahlung von Pflegekräften aus? Der Mindestlohn in Portugal beträgt 600 €. Im Gesundheitswesen sind durchschnittlch 943 € üblich, das wäre also noch unter dem Betrag von 1000 €, der in Tschechien gezahlt wird.
Eine examinierte Pflegekraft kommt in der Metropole Lissabon jährlich auf durchschnittlich 18.000 Euro – mit zehn Jahren Berufserfahrung, einem Lebensalter von 35, verheiratet und mit zwei Kindern (Quelle: medinside.ch).
Diese im Vergleich zu Deutschland niedrigen Gehälter werden aber selten gezahlt und so finden zwei Drittel der Absolventen keine Anstellung in ihrer Heimat. 2015 fanden 2.768 Schwestern und Pfleger als auch 707 Ärzte eine Anstellung im Ausland. Wer das Land nicht verließ, kam in dem krisengebeutelten Land als Scheinselbständiger unter Tariflohn unter. Auch Zeitarbeitsfirmen kommen dann ins Spiel. Im Vergleich müssen Portugiesen allerdings etwa 20 Prozent weniger für die Lebenshaltung aufwenden. Auch die Mieten können mit 250-650 Euro Nettokaltmiete für zwei Zimmer außerhalb des Stadtzentrums günstiger sein.*